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Jean Baptiste Vuillaume
(1798, Mirecourt - 1875 Paris)

Jean Baptiste Vuillaume war einer der besten Geigenbauer Frankreichs und in der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur in seinem Heimatland, sondern in ganz Europa die zentrale Person in der Welt des Geigenbaus. Seine Vision des Geigenbaus wurde durch die Ästhetik und die Schönheit der Schule von Cremona bestimmt. Die oftmals schon als "Besessenheit" zu bezeichnende Leidenschaft für die großen italienischen Meister Stradivari, Guarneri, Amati und Maggini gepaart mit der Aufmerksamkeit für das noch so kleinste Detail dieser Instrumente öffneten Vuillaume den Weg zu einer außergewöhnlichen Karriere.

Das Handwerk des Geigenbaus erlernte Jean Baptiste von seinen Vater. Im Jahr 1818 ging er nach Paris und arbeitete für Francois Chanot und von 1821 in Lete Joseph Dominique´s Geschäft. Drei Jahre später eröffnete er in der "Rue Croix-des-Petis-Champs" seine eigene Werkstatt.

Vuillaume baute Geigen, Violen und Cellos, welche brillante Kopien der Cremoneser waren oder zumindest unter dem Einfluß der großen italienischen Meister standen. Mit dem selbst auferlegten "Zwang" so exakt wie nur irgendwie möglich in Ausführung und Klang zu sein, unternahm Vuillaume sogar Reisen in abgelegene Schweizer Dörfer auf der Suche nach alten Tischen, Möbelstücken ja selbst Tanzböden um Holz zu finden, welches in Alter und Wuchs den Originalen entsprach. Sein ganzes Leben lang wollte Vuillaume beweisen, daß die große Bekanntheit seines Namens gerechtfertigt war. Immer wieder nahm er deshalb an "Klang-Wettbewerben" teil und seine Instrumente wurden als die besten seiner Zeit geehrt und mit zahlreichen Goldmedaillen ausgezeichnet.

Im Laufe der Zeit wurde Jean Baptiste Vuillaume zu einer zentralen Figur des musikalischen Lebens. Seine Kontakte zu dem Komponisten Hector Berlioz, zu Solisten wie Pagannini, Alard, Sarasate, Sevais, Bull, dem legendären Händler Tarisio und die Zusammenarbeit mit dem Akkustikforscher Savart waren dabei bestimmende Einflüsse.

Berühmte Geiger, die exklusiv
oder zeitweise auf einer Vuillaume spiel(t)en:

- Hilary Hahn
Jean Baptiste Vuillaume, 1864, Guarneri Modell

- Fritz Kreisler
Jean Baptiste Vuillaume, 1850, Guarneri Modell Kopie der "Cannone" Fritz Kreisler borgte diese Violine auch dem jungen, leider viel zu früh verstorbenen Geiger Joseph Hassid für seine ersten Schallplattenaufnahmen.

- Ruggiero Ricci
Jean Baptiste Vuillaume, Kopie einer Maggini

- Josef Suk

- Aaron Rosand

- Camillio Sivori

Geigen von Vuillaume fanden sich auch im Besitz von Henri Vieuxtemps (1820 - 1881), Joseph Joachim (1831 - 1907) , Eugene Ysaye (1858 - 1931), Jacques Thibaud (1880 - 1853) , Isaac Stern